Mehrbenutzerbetrieb

Mehrbenutzerbetrieb
Mehrbenutzerbetrieb
 
(Multiuser-Betrieb, Mehrplatzbetrieb, Netzwerkbetrieb), in Netzwerken die Betriebsart, bei der mehrere Nutzer gemeinsam auf den Zentralrechner (Server) zugreifen. Im Unterschied dazu bedeutet Einzelbenutzerbetrieb, dass die Anwender ausschließlich auf ihren lokalen (nicht am Netz angeschlossenen) Rechnern arbeiten.
 
Man unterscheidet die beiden Arten Teilhaber- und Teilnehmerbetrieb. In beiden Fällen geht es darum, dass sich mehrere Nutzer Anwendungsprogramme teilen, die nur auf dem Zentralrechner installiert sind. Beim Teilhaberbetrieb ist es in der Regel ein einziges Programm, das mehrere Datenstationen (Terminals) bedient. Ein Beispiel sind die elektronischen Scannerkassen in Kaufhäusern, die alle von einem Programm auf dem Zentralrechner gesteuert werden. Die Nutzer sind dabei auf eine ganz bestimmte Anwendung (hier: das Scannen von Barcodes) eingeschränkt. Beim Teilnehmerbetrieb hingegen haben die Nutzer Zugriff auf alle Anwendungsprogramme (und auch Anwendungen) auf dem Zentralrechner, die zur gemeinsamen Nutzung freigegeben wurden. Voraussetzung für den Teilnehmerbetrieb ist ein mehrbenutzerfähiges Betriebssystem, das den Zugriff der Benutzer auf das jeweilige Programm steuert, also den einzelnen Benutzern nacheinander Rechenzeit zuweist (sog. Timesharing). Dieses Verfahren entspricht weitgehend dem (präemptiven) Multitasking bei Einzelrechnern. Eine besondere (moderne) Form des Teilnehmerbetriebs ist das Application Service Providing (ASP), bei dem das Internet als Netz dient. Durch die komplexen Steuerungsvorgänge ist der Teilnehmerbetrieb relativ langsam.
 
Eine Mischung aus Teilnehmerbetrieb und Einzelbenutzerbetrieb liegt vor, wenn ein Anwendungsprogramm (z. B. ein Datenbankprogramm) auf jeder lokalen Arbeitsstation installiert ist und lediglich eine damit erstellte Anwendung (z. B. eine Kundendatenbank) zur gemeinsamen Nutzung auf dem Zentralrechner gespeichert wird. Das Betriebssystem muss in diesem Fall zwar auch mehrbenutzerfähig sein, es muss aber wesentlich weniger Steuerungsaufgaben übernehmen. Diese Mischform des Mehrbenutzerbetriebs ist somit schneller und weniger störanfällig. Sie wird daher heute in vielen Unternehmensnetzwerken eingesetzt.

Universal-Lexikon. 2012.

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